Ernährung beeinflusst unsere Lebensqualität in vielerlei Hinsicht. Hast du gewusst, dass einige Nahrungsmittel müdigkeitsfördernde Stoffe enthalten? Jetzt weißt du es! Welche Nahrungsmittel mit dieser wundersamen Wirkung ausgestattet sind und weshalb das so ist, verraten wir Ihnen gerne.
Ist Ihnen schon einmal der Müdigkeit schaffende Effekt eines guten Essens aufgefallen? Diese Wirkung kann daran liegen, dass ein schmackhafter Teller unsere Verdauung so richtig in Schwung bringt. Mit der Nahrung nehmen wir nämlich auch ungebetene Stoffe, wie beispielsweise Schimmelpilze oder körperfremde Eiweiße auf. Unser Immunsystem eilt zur Hilfe, um die unnützen Stoffe wieder zu entsorgen. Diese körperliche Anstrengung wirkt ziemlich ermüdend auf den Körper.
Es gibt daneben allerdings noch eine zweite Weise, durch die Nahrung schlaffördernd auf den Körper wirken kann. Bestimmte Nahrungsmittel enthalten nämlich Aminosäuren, die bei der Produktion des ‚Schlafhormons‘ Melatonin maßgeblich mitwirken.
Warum fühlen wir uns müde?
Es gibt ein bestimmtes Hormon, das dafür verantwortlich ist, dass wir uns müde fühlen. Die Rede ist vom Melatonin. Unser Körper stellt Melatonin hauptsächlich bei Dunkelheit her. Ganz automatisch bemerken wir dadurch abends ein Gefühl von Müdigkeit und folgen so einem natürlichen Schlafrhythmus.
Damit unser Körper Melatonin produzieren kann, benötigt er jedoch ein anderes Hormon: Serotonin. Die Vorstufe des Serotonins, welche die Aminosäure Tryptophan ist, nehmen wir über unsere Nahrung auf. Die letzte Mahlzeit des Tages spielt darum eine entscheidende Rolle für unseren Schlaf.
Menü des Tages: Nahrungsmittel mit Tryptophan
Tryptophan befindet sich in eiweißreichen Speisen. Die folgenden Nahrungsmittel weisen einen besonders hohen Tryptophan-Gehalt auf. Sie eignen sich daher besonders gut, um Ihnen zu einem schnellen und guten Schlaf zu verhelfen.
- Sojabohnen (450 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Linsen (in trockener Form: 250 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Bohnen (230 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Speisekleie (250 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Haferflocken (190 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Hirse (180 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Dinkelmehl (180 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Cashewkerne (450 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Erdnüsse (320 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Haselnüsse (200 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Walnüsse (170 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Mandeln (170 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Edamer (400 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Brie (340 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Chester (290 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Speisequeark (170 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Ei (230 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Schweinefleisch (300 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Schinken (294 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Huhn (280 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Rindfleisch (270 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Kasseler (270 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Thunfisch (300 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Makrele (270 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Lachs (260 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
- Heilbutt (260 Milligramm Tryptophan pro 100Gramm)
Übrigens: Obwohl Serotonin in vielen Lebensmitteln enthalten ist (z.B. in Kiwis, Bananen, Avocados und Tomaten), bringt uns das nicht viel, beim Versuch unsere Müdigkeit über die Nahrung zu fördern. Dies liegt daran, dass Melatonin im Gehirn produziert wird. Serotonin kann die Blut-Hirn-Schranke jedoch nicht überwinden. Da es nicht bis ins Hirn vordringen kann, hat reines Serotonin in der Nahrung selbst keine müdigkeitsschaffende Wirkung auf unseren Körper.